2009–2011
Stationen in der Twannbach-Schlucht und im Leben
oder: Warum ich so male
Dijon – Lyon – Luxembourg – Vancouver: Wasser ist überall. Wasser malen heisst übermalen: über Berge, Wüsten, Städte und Länder.
Namen bleiben stehen. Es sind die Stationen, welche – vor der Enstehung des Bildes – auf der Landkarte überklebt und vor dem übermalen gerettet werden, zum Beispiel Chicago, a spot in my life. Or Vancouver, a dream.
Die Landkarte ist universell. Sie trägt das Bild. Meine Malerei braucht diesen Hintergrund, den Reiz der topografischen Bearbeitung. Ich überschwemme und lasse stehen.
Die Twannbach-Bilder male ich vor Ort en plein air. Ich trage Farbtuben, Feldstaffelei und Weltkarte in die Schlucht. In der Ruhe und Abgeschiedenheit, wo das Wasser rauscht und die Vögel zwitschern, suche ich das Bild, das sich mit der Weltkarte verbindet. Das klappt, zu meinem Erstaunen, jedes Mal: der Himmel ist oben, der See unten, das Wasser stürzt hinunter. Es löscht alles aus, nur das nicht, was ich nicht will.
